Lonneke Gordijn und Ralph Nauta von DRIFT lieben es, Natur und Technologie zu verschmelzen. Ihr Werk ist poetisch, präzise, grazil und gigantesk. Vom 7. Januar bis 8. Mai 2022 zeigt das Hamburger MK&G, zusammen mit der Elbphilharmonie, ihre Exempel des Gleitens, Fliegens und Schwirrens – und ganz viele Pusteblumen.
1. Februar 2022 | Özlem Özdemir
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tudio DRIFT bringt seine spektakulären Skulpturen nach Deutschland: Sie verwandeln das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg in ein einziges sinnliches Event. Die Werke von DRIFT gehören den renommiertesten Sammlungen an, darunter Stedelijk Museum Amsterdam und Victoria and Albert Museum London. Deutschland hat in diesem internationalen Repertoire eine Sonderstellung. Der Rat für Formgebung (German Design Council) verlieh dem niederländischen Duo 2008 eine ihrer ersten Auszeichnungen: Light of the Future. Und im Jahr 2016 nahm es teil am Braunschweiger Lichtparcours. Das MK&G ist ein neuer würdiger Rahmen, wo die drei auserwählten Stücke (zu den Klängen von Philipp Glass) für einige Monate weilen und ihre lockende Faszination ausüben.
Den Auftakt der Ausstellung bildet Shylight, eine Lichtinstallation im Haupttreppenhaus. Hier bewegen sich mehrere lampenartige Gebilde über zwei Etagen hinweg, entfalten sich und ziehen sich zusammen und versprühen dabei ein poetisches Dokumentarfilm-Ambiente. Mysteriöse weiße Wesen gleiten unentwegt auf und ab, als wäre es ihre Pflicht, Eindrücke und Erfahrungen heraufzubeschwören. Und das Publikum folgt dem hypnotischen Effekt gern: Man fühlt sich erinnert an Bewegungen transluzenter Quallen und hauchfeiner Blütenblätter und das Ganze mit einem Schuss von Tutu, Petticoat und Stuckornamentik. Das mehrteilige Werk, bestehend aus Seide, Aluminium, rostfreiem Stahl, Elektronik und Motoren, entstand 2006.
Im Mittelbau des MK&G hängt eine Arbeit mit einem irreführenden Namen: In 20 Steps. Statt Treppenstufen oder Schritten handelt es sich hier um fein abgestimmte Übergänge einer Wallung in der Luft. Der Vollstrecker ist eine symmetrische Installation aus 20 zweiteiligen Glasrohrpaaren. Sie mutet an wie eine Realisierung von da Vincis skizzierten Studien der Flügelgelenkigkeit. Diese Ausführung jedoch hat nichts Experimentelles an sich, sondern glänzt edel und vollendet wie ein Juwelierstück. In 20 Steps mesmerisiert: Ein schwingendes Auf und Ab, wie aus dem Nichts angetrieben, hält die Betrachtung am Laufen. Die Dynamik entsteht dank eines Computerprogramms und Gewichten, die in den Röhren hin und her gleiten. Ein Flügelschlag durchzieht das Werk gleichsam in Slowmotion vom ersten „Step“ bis zum zwanzigsten. Zum Thema Fliegen kommt aber noch ein weiteres hinzu: die Bewegung von Wellen; ein Eindruck, der durch das vom Glas gebrochene Scheinwerferlicht entsteht. So wie bei wippenden Wellen unter der Sonne kommt es zum Aufblitzen und Funkeln. Die kinetische Skulptur entstand 2006 und besteht aus Glas, Messing, Dyneema, Elektronik, Motoren und Software.
Mit Fragile Future III greift Studio DRIFT die florale Assoziation auf und treibt diese auf die authentische Spitze. Für diese Lichtskulptur hat das Duo aus Amsterdam Löwenzahnsamen gepflückt und einzelne LED-Lichter mit diesen bestückt. Schaltkreise aus Kupfer fungieren als Bindeglieder. Es entsteht ein labyrinthartiges, zerbrechlich wirkendes Gerüst, in dem die zarten, halb-echten leuchtenden „Pusteblumen“ scheinbar schweben. Beim genaueren Betrachten wird klar: Diese Arbeit basiert auf Handwerk, was beim Pflücken beginnt und dem präzisen Prozess des Zusammensteckens endet. DRIFT drückt hiermit ihre Kritik an Massenproduktion und Wegwerfkultur aus und weckt emotionale Reaktionen wie Verzückung, Ungläubigkeit, Erstaunen und Bewunderung und regt uns zum Innehalten und Nachdenken an. Dieser Anblick von technisch präparierter Natur kann zur Frage führen, wer hier weiter fortgeschritten ist: menschliches Hightech oder natürliche Evolution. (Interessanterweise sind die Löwenzahnsamen nicht in verfremdeter Form wiederverwendet worden, sondern die originale Blume nachahmend in einer kreisrunden Geometrie; wohingegen die Metallstruktur ein rechtwinkliges System aufweist. In diesem Kontrast liegt ein weiterer Reiz des synthetischen Objekts.) Die Lichtskulptur Fragile Future III stammt von 2005 und wurde für das MK&G adaptiert. Ihre Bestandteile sind Phosphorbronze, Löwenzahn, LED und Elektronik.
Hinter all diesen arbeitsintensiven Exponaten stecken Lonneke Gordijn (1980) und Ralph Nauta (1978). Vor fünfzehn Jahren gründeten die beiden Absolventen der Design Academy Eindhoven DRIFT. Heute stützen sie sich auf ein Team von 64 Personen aus unterschiedlichen Disziplinen. Zusammen erschaffen sie Skulpturen, Installationen und Performances mit Schwerpunkt auf Natur, Licht, Bewegung und Technologie. Studio DRIFT tendiert in Richtung Kinetik, die 1920 mit Marcel Duchamps rotierenden Glasscheiben und Naum Gabos schwingender Stahlfeder begann und Künstler und Ingenieure zusammenführte und 1971 mit der Ausstellung Art and Technology in Los Angeles allmählich auslief. Die Arbeit von Gordijn und Nauta wurzelt aber auch in den Werken von Protagonisten der kinetischen Skulptur wie George Rickey und Alexander Calder. Mit seinen Mobiles erzeugte Calder nicht nur Plastiken, die schweben, pendeln, sinken, steigen und vibrieren, sondern auch eine Ingenieurleistung. Und Rickey schrieb 1963 in The Morphology of Movement: A Study of Kinetic Art: “For the kinetic artist […] nature is omnipresent […]. For him [sic!] it is source book, example, competitor, analogy, tyrant, seducer […]. Nature is rarely still. All the environment ist moving, at some pace or other, under laws which are equally of nature and a subject for art. […] The catalogue of the manifestations in nature that painting and sculpture have hitherto left out is endless.”1
Vor diesem kunstgeschichtlichen Hintergrund nimmt sich der Höhepunkt der Ausstellung aus wie eine letzte Steigerung der „kinetischen Möglichkeiten“, wie ein gesamtkunstartiger Mix aus Performance, Musik, Architektur, Lichtkunst, Urban Design. Die Rede ist von Breaking Waves, ein Zauberwerk, das das Amsterdamer Studio eigens für Hamburgs neuestes Wahrzeichen entworfen hat. Am 28. April ist die Uraufführung, pünktlich zum Start des Internationalen Musikfests Hamburg 2022: Dann sollen die Fassaden der Elbphilharmonie umspielt werden von einem Ballett aus Hunderten von beleuchteten Drohnen. (Die Aufführung wird an drei Abenden wiederholt.) So wie die Ausstellungsstücke im MK&G kommt auch diese Openair-Installation nicht ohne Musik aus. Der Ort legt es nahe, und die Wahl fiel auf den zweiten Satz des Klavierkonzerts von Thomas Adès aus dem Festspielkonzert im Großen Saal am 11. Januar 2022.
Anders als die im MK&G gezeigten Arbeiten grenzt diese letzte Präsentation an Entertainment und erinnert an die in Mode gekommenen gigantischen „Drone Light Shows“. Dennoch steht fest: Ob in Anlehnung an die schwappende Wellenlandschaft des Konzerthauses oder in Anspielung auf eine pandemietypische Welle, Breaking Waves ist ein passendes Geschenk zu seinem fünften Geburtstag. Jedoch ist es auch ein angepasstes: DRIFT hatte schon bei ihrem Projekt Franchise Freedom Dronen verwendet und damit Schwärme der Tierwelt simuliert. So wie es Stare tun, machte Franchise Freedom an vielen Orten halt; das Projekt beehrte sogar den Rocket Garden der NASA zum 50. Jahrestag des historischen Starts von Apollo 11 im Kennedy Space Center in Florida.
Kultursenator Carsten Brosda konstatiert bei der Eröffnung der Ausstellung2 : Studio DRIFT betreibt Romantisierung. Und tatsächlich, was bei aller Naturaffinität und Synthese von Kunst und Technik dem Werk von DRIFT auszeichnet ist etwas Verzauberndes, Seelisches, Fantastisches, Empfindsames, Meditatives und Verträumtes. Die Formen und Konstruktionen sind oftmals elegant, filigran und manchmal wie schwerelos, siehe die Objekte im MK&G. Der Stil von DRIFT ist für viele sehr ansprechend und grenzt an Charme. Strenggläubige Modernisten könnten gar mit drei Tabus Einwand erheben: Dekoration, Kitsch und Gefälligkeit.
Augenfällig ist es jedenfalls, wie sehr das Ikonenhafte der Elbphilharmonie harmoniert mit dem menschenbezogenen Anliegen des Studios aus Amsterdam. Breaking Waves, wie das bisherige Œuvre von DRIFT, ist geradezu ein Paradestück des Einnehmenden und Spektakulären. Das Ausstellungsfinale bewegt sich damit in guter Gesellschaft: Es reiht sich ein in eine Geschichte, in der sich Musik, Kunst und öffentlicher Raum in Form von Freiluftmusik vereinen und zugleich die herbeiströmende Bevölkerung inmitten ihrer Stadt vereint. Ein berühmtes Beispiel dafür ist Händels Feuerwerksmusik im Green Park in England im Jahr 1749, deren Generalprobe 12.000 Menschen beiwohnten. Ein weiteres Beispiel ist das erste Konzert mit elektrischer Musik von Jean Michel Jarre im Jahr 1979 auf dem Place de la Concorde mit seinen extravaganten Ton- und Lichteffekten und einem Publikum von 1,5 Millionen. In Hamburg aber dreht sich alles um die Choreografie von leuchtenden schwirrenden Drohnen. Sie fungieren als ein performatives Kunstwerk oder als eine Art von dynamischer Kunst am Bau. Hanseatinnen und Hanseaten werden (hoffentlich) mit Begeisterung beweisen, dass sie zu ähnlicher Begeisterung fähig sind wie die Menschen von Paris oder London. Grund genug gibt es und das ist vor allem die Sehnsucht nach Entlastung, Erlösung und Freiheit, die andauernde Thematik einer Pandemie. Dieses Jubiläumspräsent ist voller Bedeutung und Verheißung. Breaking Waves verspricht aber auch ohne den aktuellen Kontext viel: fliegend-fließende Bewegung, akustisch-visuelle Symphonie, kurzum eine Sensation im besten Sinne des Wortes.
Moments of Connection balanciert mehreres zugleich. Zum einen steht die Ausstellung für den Beitrag von Studio DRIFT zur Wiederanknüpfung an die untergegangen geglaubten Zeiten der kinetischen Kunst. Zum anderen zelebriert sie die unbesorgten Zeiten vor einer Pandemie. Und nicht zuletzt appelliert sie an die unvergessenen Zeiten der Kindheit, als man keinen Moment ausließ, in die Natur einzutauchen, als man berührt und bewegt war von ihr ob ihrer wundersamen Phänomene. ♦
¹ in: The Nature of Art and Motion, Grgory Kepes, ed. (New York: George Braziller, 1965): 110 (https://archivariusblog.files.wordpress.com/2016/01/rickey_pioneering.pdf; last access date 1.2.2022)
² https://www.youtube.com/watch?v=p3XWa-yyGzs; letzter Zugriff 1.2.2022
Studio DRIFT moves: Moments of Connection at MK&G Hamburg
Lonneke Gordijn and Ralph Nauta of DRIFT love to merge nature and technology. Their work is poetic, precise, graceful and gigantic. From 7 January to 8 May 2022, Hamburg’s MK&G, in collaboration with the Elbphilharmonie, will be showing their examples of gliding, flying and buzzing – and lots and lots of blowballs.
Studio DRIFT brings its spectacular sculptures to Germany: they transform the Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg into a single sensual event. DRIFT’s works belong to the most renowned collections, including the Stedelijk Museum Amsterdam and the Victoria and Albert Museum London. Germany has a prominent position in this international repertoire. In 2008, the German Design Council presented the Dutch duo with one of their first awards: Light of the Future. And in 2016, it took part in the Braunschweig Lichtparcours. The MK&G is a new, worthy setting where the three selected pieces (to the sounds of Philipp Glass) will stay for a few months and exert their alluring fascination.
The exhibition kicks off with Shylight, a light installation in the main stairwell. Several lamp-like structures move along two floors, unfolding and contracting, exuding a poetic documentary film ambience. Mysterious white beings glide up and down incessantly, as if it were their duty to conjure up impressions and experiences. And the audience gladly follows the hypnotic effect: one is reminded of movements of translucent jellyfish and gossamer petals, and the whole thing with a dash of tutu, petticoat and stucco ornamentation. The multi-part work, consisting of silk, aluminium, stainless steel, electronics and motors, was created in 2006.
A piece with a misleading name hangs in the MK&G’s central building: In 20 Steps. Instead of stairs or strides, these are the fine-tuned transitions of a surging in the air. The executor is a symmetrical installation consisting of 20 two-piece pairs of glass tubes. It looks like a realization of da Vinci’s sketched studies of wing articulation. This version, however, has nothing experimental about it; instead, it shines nobly and with the perfection of a jeweller’s piece. In 20 steps mesmerizes the visitors: A swinging up and down, as if driven from nowhere, keeps the observation going. The dynamic arises thanks to a computer programme and weights that slide back and forth in the tubes. A beat of wings runs through the work in slow motion, as it were, from the first „step“ to the twentieth. But the flying theme comes with another one: the motion of waves caused by the spotlight refracted by the glass. Just like bobbing waves under the sun, there are flashes and sparkles. The kinetic sculpture was created in 2006 and consists of glass, brass, Dyneema, electronics, motors and software.
With Fragile Future III, Studio DRIFT picks up on the floral association and takes it to the authentic extreme. For this light sculpture, the duo from Amsterdam plucked dandelion seeds and fitted individual LED lights with them. Circuits made of copper act as links. The result is a labyrinthine, fragile-looking framework in which the delicate, semi-real luminous „blowballs“ seem to float. On closer inspection, it becomes clear: this work is based on craftsmanship, which begins with the plucking and ends with the precise process of putting them together. In doing this, DRIFT expresses its critique of mass production and throwaway culture. Arousing emotional reactions like rapture, disbelief, wonder and adoration, DRIFT stimulates us to pause and reflect. This sight of technically prepared nature can lead to the question of who is more advanced here: human high-tech or natural evolution. (Interestingly, the dandelion seeds have not been reused in an alienated form but in mimicking the original flower in a circular geometry, whereas the metal structure has a rectangular system. In this contrast lies another allure of the synthetic object). The light sculpture Fragile Future III is from 2005 and was adapted for the MK&G. Its components are phosphor bronze, dandelion, LED and electronics.
Behind all these labour-intensive exhibits are Lonneke Gordijn (1980) and Ralph Nauta (1978). Fifteen years ago, the two graduates of the Design Academy Eindhoven founded DRIFT. Today they draw on a team of 64 people from different disciplines. They create sculptures, installations and performances by focusing on nature, light, movement and technology. Studio DRIFT tends towards kinetics, which began in 1920 with Marcel Duchamp’s rotating glass panes and Naum Gabo’s swinging steel spring, bringing artists and engineers together and gradually fading out in 1971 with the Art and Technology exhibition in Los Angeles. But Gordijn and Nauta’s work is also rooted in the working of protagonists of kinetic sculpture such as George Rickey and Alexander Calder. With his mobiles, Calder not only produced sculptures that float, swing, sink, rise and vibrate; he also generated an engineering achievement. And Rickey wrote in 1963 in The Morphology of Movement: A Study of Kinetic Art: „For the kinetic artist […] nature is omnipresent […]. For him [sic!] it is source book, example, competitor, analogy, tyrant, seducer […]. Nature is rarely still. All the environment is moving, at some pace or other, under laws which are equally of nature and a subject for art. […] The catalogue of the manifestations in nature that painting and sculpture have hitherto left out is endless.“1
Against this art-historical backdrop, the exhibition highlight looks like a final culmination of „kinetic possibilities“, like a total art mix of performance, music, architecture, light art and urban design. We’re talking about Breaking Waves, a work of magic that the Amsterdam studio designed especially for Hamburg’s newest landmark. The premiere is on 28 April, just in time for the start of the International Music Festival Hamburg 2022: then the façades of the Elbphilharmonie will be surrounded by a ballet of hundreds of illuminated drones. (The performance will be repeated on three evenings.) Like the exhibits in the MK&G, this open-air installation cannot do without music. The location suggests it, and the choice fell on the second movement of the Piano Concerto by Thomas Adès from the Festival Concert in the Great Hall on 11 January 2022.
Unlike the works shown at the MK&G, this latest presentation borders on entertainment and is reminiscent of the gigantic „drone light shows“ that have become fashionable. Yet, one thing is for sure: whether referring to the sloshing wave landscape of the concert house or in allusion to a pandemic wave, Breaking Waves is a fitting present for its fifth birthday. However, it is also an adapted one: DRIFT had already used drones in their Franchise Freedom project, simulating swarms of wildlife. As starlings do, Franchise Freedom stopped at many places; the project even graced NASA’s Rocket Garden for the 50th anniversary of the historic launch of Apollo 11 at the Kennedy Space Center in Florida.
At the opening of the exhibition2, Senator for Culture Carsten Brosda stated: Studio DRIFT is romanticizing. And indeed, for all its affinity with nature and the synthesis of art and technology, what distinguishes DRIFT’s work is something enchanting, soulful, fantastic, sensitive, meditative and dreamy. The forms and constructions are often elegant, filigree and sometimes as if weightless, see the objects in the MK&G. DRIFT’s style is very appealing to many and borders on charm. Strict modernists would even object by citing three taboos: decoration, kitsch and complaisance.
In any case, it is conspicuous how much the iconic nature of the Elbphilharmonie harmonizes with the people-oriented concerns of the studio from Amsterdam. Breaking Waves (like DRIFT’s oeuvre to date) is virtually a showpiece of the captivating and spectacular. The exhibition finale is thus in good company: it joins a history in which music, art and public space unite in the form of open-air music and at the same time unite the flocking population in the middle of their city. One famous example is Handel’s firework music in Green Park in England in 1749, whose dress rehearsal was attended by 12,000 people. And another one is Jean Michel Jarre’s first electric music concert in 1979 on the Place De La Concorde with its extravagant sound and light effects and an audience of 1.5 million. In Hamburg, however, everything revolves around the choreography of glowing buzzing drones. They function as a performative work of art or as a kind of art-in-architecture. Hanseatic citizens will (hopefully) enthusiastically prove that they are capable of similar enthusiasm as the people of Paris or London. There is reason enough, and that is above all the longing for relief, salvation and freedom, the enduring theme of a pandemic. This anniversary presentation is full of meaning and promise. But even without the current context, Breaking Waves promises a lot: flying-flowing movement, acoustic-visual symphony, in short, a sensation in the best sense of the word.
Moments of Connection balances several things at once. For one, the exhibition stands for Studio DRIFT’s contribution to reconnecting with the times of kinetic art that were thought to have perished. On the other hand, it celebrates carefree times before a pandemic. And last but not least, it appeals to the unforgotten times of childhood, when one never missed a moment to immerse oneself in nature, when one was touched and moved by its wondrous phenomena.
TRANSLATION BY ÖZLEM ÖZDEMIR
1 in: The Nature of Art and Motion, Grgory Kepes, ed. (New York: George Braziller, 1965): 110 (https://archivariusblog.files.wordpress.com/2016/01/rickey_pioneering.pdf; last access date 1.2.2022)
2 https://www.youtube.com/watch?v=p3XWa-yyGzs; last access date 1.2.2022