Chybik+Kristof interessiert sich für das Phänomen Alt & Neu, inklusive umstrittene Baustile. Um ihre aktuellste Rehabilitation, den brutalistischen Bus Terminal Zvonařka, dreht sich auch der zweite Teil des Interviews: Es ist der neueste Höhepunkt im Werk der transformativ denkenden Architekten aus Brno.
20. Juli 2021 | Özlem Özdemir
Özlem Özdemir: Das mächtige Dach von Zvonařka, seine spannende Extrafunktion als Plattform für die Fahrzeuge darüber und das neue ausgeklügelte Lichtkonzept von Ihnen – all das haben wir eingangs näher kennengelernt. Kümmern wir uns nun noch um organisatorische Fragen und das urbane Drumherum, bevor wir nochmals zum Thema Brutalismus zurückkommen und schließlich über Ihr Credo als Architekten reden. Wie sah also die Organisation der Bussteige früher aus? Konnten Sie einiges übernehmen? Oder haben Sie die Anordnung von Grund auf neu erfunden?
Michal Krištof: Der Grundriss des Bahnsteigs war angemessen, der Kapazität des Nahverkehrs entsprechend. Außerdem hätte die Neuorganisation der Bussteige nicht in das Projektbudget gepasst. Es bestand aber auch gar keine Notwendigkeit für solche Änderungen. Also haben wir sie nur umnummeriert: Die Reihenfolge beginnt, ganz logisch, direkt bei der neuen Eingangshalle. Was wir damit für jeden Fahrgast geschafft haben, ist eine ordentliche Weg-Organisation. Und die beginnt schon bei den Zugängen über die beiden Straßenkreuzungen, geht durch die Eingangshalle bis hin zu den barrierefreien Übergängen zwischen den Plattformen – beginnend von Bussteig Nr. 1 zum nächsten und zum übernächsten usw.
ÖÖ: Anfangs wollten Sie, um die Bussteiggruppen zu differenzieren, Farben bzw. „Farbstreifen“ auf dem Boden anwenden¹. Sie dachten sogar daran, die Flaggen-Farben der europäischen Länder einzusetzen. (Immerhin kommen hier Reisebusse aus der ganzen Welt an). Im Endergebnis blieb – neben dem weißen Anstrich der Stahlkonstruktion nur der kontrastrierende „Rote Streifen“, die Eingangshalle. Wäre Polychromie für die Orientierung der Reisenden nicht tatsächlich praktisch gewesen? Und schließlich zur jetzigen Farbgestaltung: Ihre letzten Präsentationsbilder erinnern wegen dieser Rot-Weiß-Schwarz-Kombination an die Grafiken etwa eines Alexander Rodschenko; war Ihnen dieser Anklang des Russischen Konstruktivismus bewusst?
Ondřej Chybík: Letztendlich haben wir die Farbstreifen bei der Projektentwicklung nicht umgesetzt, dafür gibt es aber die neuen Navigationstafeln – sie erleichtern die Orientierung der Fahrgäste. Und zum Rot: Das ist die Farbe der Stadt Brünn. Sie findet sich sowohl auf dem historischen Wappen als auch auf dem heutigen Logo wieder. Diese Farbe bezieht sich auch auf die Farben der Ziegelsteine, die in den Fabrikarealen verwendet wurden, die sich historisch in dieser Gegend befanden. Einige von ihnen sind heute noch in der Nähe zu finden. Eine Anlehnung an den russischen Konstruktivismus war von uns nicht gewollt. Allerdings könnten die brutalistischen Merkmale des Bahnhofs zusammen mit der Kontrastfarbe Rot ein wenig an diese Ästhetik erinnern.
ÖÖ: Einige Worte noch zu Ihrer Gestaltung des Außenbereichs: Wie haben Sie den urbanen Raum der direkten Umgebung verändert? Sind Sie zufrieden mit dem momentanen Angebot an Plätzen und Grünflächen?
MK: Der Außenbereich des Busbahnhofs war nicht Teil dieses Projekts. Allerdings wird der Bereich vor der neuen Empfangshalle verändert. Die Stadtverwaltung hat versprochen, diese Vorzone anzupassen. Wir hoffen, dass wir uns an dieser Arbeit beteiligen können. Der Bereich vor dem Terminal soll offen, einladend und sauber sein. Die großzügigen Stufen, die zur Eingangshalle führen, sollten das Gras und die Pflanzen ergänzen, die an unsere „Oase“ im Warteraum anknüpfen. Der derzeitige Zustand der Außenanlagen ist jedoch leider sehr unerfreulich. Was die öffentlichen Räume und Grundstücke rund um das Terminal betrifft, so ist die gesamte Umgebung Teil der neuen Entwicklung des Viertels Brünn Süd, das einen neuen Bahnhof, Büros, Wohnungen und andere Mehrzweckfunktionen beinhaltet. Die Rekonstruktion des Busbahnhofs gilt dabei als einer der ersten Schritte bei der Sanierung dieses Gebiets.
ÖÖ: Zusammenfassend könnte man sagen: Zvonařka wird herausgeputzt und auf den Präsentierteller gestellt. Er erhält zusammen mit seiner verbesserten Funktionalität eine fast majestätische Ausstrahlung. Das Reizvolle ist: Dieses Majestätische basiert darauf, dass Sie hier ausgerechnet einen brutalistischen Stil verfeinert haben. Gleichzeitig könnte genau dieser Effekt irritieren und Kritik wecken: Wird hier der Brutalismus wieder salonfähig gemacht – oder wird er verfälscht?
OC: Die brutalistische Bausubstanz ist ja erhalten geblieben – die Stahlkonstruktion und die Betonmasse bestehen weiterhin. Diese Elemente wurden nur gereinigt und gestrichen. Was also die Art unserer Eingriffe in dieses Projekt betrifft, darf man nicht von Verfälschung sprechen. Das brutalistische Dach ist immer noch eine Originalkonstruktion; sein Design blieb unangetastet. Wir haben lediglich einige der zusätzlichen Bauten entfernt, die nicht Teil des ursprünglichen Terminaldesigns waren. Der bewahrende und transformierende Aspekt war für uns bei diesem Projekt entscheidend (und nicht nur hier). Wir ergänzten das Terminal zwar mit einer neuen Eingangshalle, aber wir haben auch die Essenz der brutalistischen Struktur geschützt.
ÖÖ: Wenn es ums Umgestalten geht, hatten Sie schon immer eine Schwäche dafür, Vorhandenes wiederzuentdecken: Zum Beispiel die Fassade Ihrer Stuhlfirma Gallery of Furniture. Die haben Sie mit den Produkten der gleichen Firma entwickelt – also mit den Stühlen selbst. Das war sensationell und clever. Bemerkenswert ist auch Ihre Neugestaltung der Mehrzweckarena Jihlava. Und diesmal kümmern Sie sich um einen heruntergekommenen Busbahnhof in der unansehnlichen Peripherie von Brünn. Die Presse ist voll von Schlagwörtern: Modernisierung, Revitalisierung, Regeneration, Auffrischung, Update, Version 2.0. Sie hingegen sprechen von Transformation. (Das unterscheidet sich scheinbar von den immer aktueller werdenden Rufen nach Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein usw.). Gibt es bei Chybik+Kristof eine „Philosophie der Transformation“?
OC: Definitiv ja, genau diese Idee der Transformation ist es, die unsere Studioarbeit beherrscht. Wir glauben, dass zeitgenössische Architektur das bestehende Stadtgefüge transformieren sollte; wir sollten nicht nur abreißen und bauen und erweitern. Es gibt viele Orte, die von ArchitektInnen und UrbanistInnen geheilt werden müssen. Und ich meine nicht nur in Brünn oder in der Tschechischen Republik, sondern in ganz Europa, in der ganzen Welt. Die Architekturgeneration von heute sollte in der Lage sein, solche schlecht funktionierenden Orte zu erkennen, zu „diagnostizieren“ und zu handeln.
MK: Wir sind der Meinung, ArchitektInnen sollten sich aktiv an der Initiierung solcher Projekte beteiligen – und wir bemühen uns, in diesem Sinne zu handeln. Eine Modernisierung oder Umgestaltung der bestehenden Strukturen ist nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch gesehen sinnvoller – obwohl es für ArchitektInnen und sogar für InvestorInnen sehr viel herausfordernder sein kann. Wir versuchen, Pionierarbeit für einen solchen Ansatz in der Architektur zu leisten und seine Resultate der Öffentlichkeit zu präsentieren.
ÖÖ: Man könnte sich vorstellen, dass Sie bei jedem Erneuerungsprojekt auch etwas mitnehmen für Ihre eigenen neuen Entwürfe. Was haben Sie bei diesem brutalistischen Objekt gelernt? Was hat Sie daran beeindruckt?
OC: Während der Vorarbeiten fanden wir heraus, dass sich der technische Zustand des Busbahnhofs auf einem guten Niveau befindet, trotz seines vernachlässigten Aussehens. Noch heute ist das Bauwerk ein großartiges Beispiel für die Qualitätsarbeit der ArchitektInnen und IngenieurInnen jener Zeit. Die Stahlstützen waren zwar durch Staub und Ruß verrostet, aber nur einige der Randteile der Konstruktion waren betroffen, und das auch nur an der Oberfläche. Unsere Untersuchung ergab, dass wir weder irgendwelche Stahlsäulen noch etwas am Dach ersetzen mussten.
MK: Wenn es um Brutalismus im Allgemeinen geht, als Inspiration: Ich denke, die Arbeit von James Stirling ist faszinierend, weil es sich nicht um gewöhnliche brutalistische Architektur handelt. Seine School of Engineering in Leicester ist erstaunlich. Ich denke also, dass die brutalistische Architektur beweist, dass es nicht immer notwendig ist, die Konstruktionen zu verstecken. Verkleidungen sind nicht immer zwingend notwendig. Dieser Stil zeigt die Möglichkeiten von Materialien und Konstruktionen in Rohform. Und dieses Phänomen ist in der zeitgenössischen Architektur und damit auch in der Architektur unseres Studios immer noch präsent.
ÖÖ: Für die Natur gibt es bekanntermaßen internationale Organisationen – wie WWF, Greenpeace usw. Und so ähnlich gibt es auch für die Kultur etwa den Denkmalschutz. Aber so wie in Flora und Fauna gibt es auch in der Architektur übergangene Stile oder einzelne Bauten, die der Erhaltung wert sind, ohne dass sie in strenge Schutz-Kategorien fallen. Das Hotel Praha z. B. wäre dann heute noch sozusagen am Leben. Mit Zvonařka machen Sie es vor: Eigeninitiative lohnt sich. Allerdings hängt daran viel Extra-Arbeit, wie etwa wegen der Finanzierung. (Drei Viertel der Kosten deckten Sie mit einem Zuschuss der Europäischen Union.) Es wäre spannend zu sehen, wie das Stadtbild aussähe, wenn solche „Rettungen“ ohne große Hürden möglich wären. Warum gibt es eine so große „Abrissfreude“? Und hätten Sie Ideen für Stiftungen oder Ähnliches, die solche proaktiven Bewegungen Ihres Stils auch für „Nicht-Denkmale“ fördern? Und: Haben Sie bereits neue Rettungspläne?
OC: In Tschechien gibt es mittlerweile Webplattformen, die sich der Architektur widmen, zum Beispiel das Brünner Architectural Manual, das ursprünglich die lokale Zwischenkriegsarchitektur kartografierte und sich allmählich auf andere Städte und darüber hinaus ausweitet. In Prag wurde Architektura 489 ins Leben gerufen. Sie ist eine Plattform, die die tschechoslowakische Architektur aus der Zeit zwischen 1948 und 1989 dokumentiert. Dank dieser Aktivitäten wächst in der tschechischen Öffentlichkeit langsam das Bewusstsein für den Brutalismus und seine Qualität. Was den Erhalt solcher Gebäude betrifft, hängt es von zwei Dingen ab – dem Budget und der Fähigkeit, sich mit aufgeklärten InvestorInnen und EigentümerInnen auszutauschen. Ohne sie kann die Erhaltung der Gebäude nicht erfolgreich sein, auch nicht mit einem ausreichenden Budget. Deshalb ist die Diskussion um brutalistische Denkmäler sinnvoll. Leider assoziiert die breite Öffentlichkeit diese Art von Architektur mit der kommunistischen Zeit, sodass die brutalistischen Bauwerke hier negativ besetzt sein könnten. Dabei haben die damaligen ArchitektInnen exzellente Arbeit geleistet; ihre Entwürfe waren von der Qualität her mit der Architektur in westlichen Ländern vergleichbar. Diese ArchitektInnen stützten sich auf einen starken Hintergrund der modernistischen Architektur und folgten den Trends. Viele von ihnen scheuten sich nicht einmal, sich dem Regime zu widersetzen. Wäre der Brutalismus erhalten geblieben, würde das heutige Stadtbild viel besser aussehen. An ihrer Stelle entsteht oft eine eher angepasste, mittelmäßige Architektur.
MK: Und unser nächster „Rettungsplan“ – der befasst sich nicht mit der brutalistischen Architektur, aber auch er steht im Zeichen der Transformation, also der Umgestaltung des öffentlichen Raums, der verfallen ist und nicht mehr funktioniert: Wir beteiligen uns am Projekt der Modernisierung des Mendelplatzes. Er liegt im Zentrum von Brünn und ist verbunden mit dem Wissenschaftler Johann Gregor Mendel, dem Begründer der Genetik. Der Platz ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, ähnlich wie bei Zvonařka.
ÖÖ: Der erfrischend freimütige Kollege Brandejský – den wir am Anfang unseres Interviews angehört hatten – soll die letzte Frage einläuten: Für ihn war dieser Ort spukhaft, ein einziger Albtraum für alle Reisenden. Er war ohne jegliche Straßenlösungen, ohne definierte Funktionen, ohne klare Freiräume und Landschaftsgestaltung, ohne beleuchtete Bahnsteige (wo man sich auch tagsüber beengt fühlte) und hatte nur einige Möchtegern-Check-in-Hallen. Sein Fazit: Brünn schämt sich, aber die Realität sieht wirklich so aus. Diese niederschmetternde Realität haben Sie in etwas Positives verwandelt. Können ArchitektInnen tatsächlich heilen – sowohl wegen der psychologischen und sozialen Auswirkungen ihrer Werke auf die Menschen, als auch bezogen auf den Geist und die Ausstrahlung der Bauwerke selbst? Wie formulieren Sie Ihren Berufsethos und worin zeigt er sich konkret?
MK: ArchitektInnen können durchaus therapeutisch wirken – und das nicht nur manchmal. Vor nicht allzu langer Zeit hatte der Zvonařka-Busbahnhof einen schrecklichen Ruf. Wir sind froh, dass es uns gelungen ist, den Terminal umzuwandeln, und wir hoffen, dass dieses Projekt eine Inspiration für andere KollegInnen sein wird, sowohl in der Tschechischen Republik als auch im Ausland.
OC: Durch unsere Arbeit wollen wir integrative und vielseitige Räume schaffen. Wir sind an öffentlichen oder privaten Projekten interessiert, die die Kluft zwischen den Generationen in unserer Gesellschaft überbrücken. Die Geschichte des Ortes und die Besonderheiten der Umgebung stehen im Mittelpunkt unserer Entwürfe. Daher ist die Entwicklung unserer gebauten Umwelt für uns wie das Hinzufügen von Schichten zum Hier-und-Vorher. Unsere Projekte gehen wir mit viel Enthusiasmus und Optimismus an, weil wir glauben, dass Architektur ein Werkzeug ist, das, wenn es richtig eingesetzt wird, die Welt um uns herum verändern kann. Wir stoßen Projekte in unserer Gemeinde an, mit einem einzigen Ziel: sie zu verbessern. Deshalb kommen die Auftraggeber auf uns zu, genau wegen dieser Initiative. ♦
Aus dem Englischen von Özlem Özdemir
¹ https://www.archspace.cz/zvonarka-rekonstrukce-chybik-kristof; letzter Zugriff 20.7.2021
Balm to the Brutalism: Chybik+Kristof – 2
Chybik+Kristof are interested in the phenomenon of Old & New, including controversial architectural styles. Part two of the interview also revolves around their most recent rehabilitation, the brutalist Zvonařka Bus Terminal: It is the latest highlight in the work of the transformative-minded architects from Brno.
Özlem Özdemir: Zvonařka’s mighty roof, its exciting extra function as a platform for the vehicles above it, and your new sophisticated lighting concept – all of these we got to know better at the beginning. Let’s now take a look at organizational issues and the urban environment before we return to the topic of Brutalism and finally talk about your Credo as an architect. So what did the organization of the bus platforms look like in the past? Were you able to adopt some of it? Or did you reinvent the arrangement from scratch?
Michal Krištof: The outline of the platform was appropriate, corresponding to the capacity of the local traffic. Besides, the reorganisation of the bus platforms would not have fit into the project budget. But then, there was no need for such changes. So we just renumbered them: The sequence begins, quite logically, directly at the new entrance hall. What we have achieved for every passenger, as a result, is a proper organisation of routes. And this starts with the accesses via the two street crossings, goes through the entrance hall to barrier-free transitions between the platforms – starting from platform no. 1 to the next and the next after that etc.
ÖÖ: Initially, to differentiate the bus platform groups, you wanted to apply colours or „colour stripes“ on the ground. (https://www.archspace.cz/zvonarka-rekonstrukce-chybik-kristof) You even thought of using the flag colours of the European countries. (After all, coaches from all over the world arrive here). In the end – apart from the white paint of the steel construction – only the contrasting „Red Stripe“ (the entrance hall) remained. Wouldn’t polychromy actually have been quite helpful for the travellers‘ orientation? And finally, let’s turn to the current colour scheme: because of this red-white-black combination, your last presentation pictures are reminiscent of the graphics of, for example, an Alexander Rodchenko; were you aware of this echo of Russian Constructivism?
Ondřej Chybík: In the end, we did not implement the colour bars as part of the project development, but there are the new navigation panels – they make it easier for passengers to find their way around. And about the Red: It is Brno’s city colour. It can be found both on its historical coat of arms and on the contemporary logo, too. This colour also relates to the bricks used in the factory areas, historically situated in this locality. Today, some of them still can be found nearby. As for the connotation of Russian Constructivism: That was not intentional. Yet, the Brutalist features of the station, together with the contrasting red colour, may evoke this aesthetic a bit.
ÖÖ: A few more words about your design of the outdoor area: How did you reshape the urban space of the immediate surroundings? Are you happy with the current supply of squares and green spaces?
MK: The terminals outdoor space was not a part of this project. However, the front of the new entrance hall will be modified. The city authorities have promised to ensure the adjustment of this area. We hope we can participate in this work. This zone of the terminal should be open, welcoming and clean. Generous steps that lead to the entrance hall should complement the grass and plants to follow up the „oasis“ inside the waiting room. Anyhow, the current state of the outdoor areas is unfortunately very unpleasant. Regarding the public spaces and plots around the terminal, the entire surrounding is a part of the new Brno South quarter development, which incorporates a new railway station, offices, housing and other multipurpose functions. The reconstruction of the Bus Terminal counts as one of the first steps in redeveloping this area.
ÖÖ: In summary, one could say: Zvonařka is dressed up and put on show. Together with its improved functionality, it acquires an almost majestic aura. What’s captivating about it is this majesty rests on the fact that you have refined, of all things, a brutalist style. At the same time, precisely this effect could irritate and arouse criticism: Is this a piece of Brutalism being made socially acceptable again – or is it being falsified?
OC: After all, the Brutalist structure has been preserved – the steel construction and concrete mass remain. These elements were only cleaned and painted. So regarding the nature of our interventions in this project, we can’t talk about falsification. The Brutalist roof is still an original structure; its design remains untouched. We just removed some of the additional fabrics that were not part of the terminal‘s original design. The sense of preservation and transformation was crucial for us in this project (and not only here). We did add a new entrance hall to the terminal, but we have also protected the essence of the brutalist structure.
ÖÖ: When it comes to redesigning, you’ve always had a weakness for rediscovering what’s already there: For example, your façade of a chair company, Gallery of Furniture. You have created it with the same company’s products – i.e. with the chairs themselves. That was sensational and clever. Your redesign of the Jihlava Multipurpose Arena is also remarkable. And this time, you are taking care of a run-down bus station in the unsightly outskirts of Brno. The press is overflowing with buzzwords: modernisation, revitalisation, regeneration, refreshment, update, version 2.0. You, however, speak of transformation. (This is seemingly different from the increasingly topical calls for sustainability, environmental awareness, etc.). Is there a „philosophy of transformation“ at Chybik+Kristof?
OC: Definitely yes, it is this very idea of transformation that dominates our studio work. We believe contemporary architecture should transform the existing urban fabric; we should not only demolish and build and expand. Many places are needing to be healed by architects and urbanists. And I mean not only in Brno or in the Czech Republic, but throughout Europe, throughout the world. Today’s architects should be able to recognize and „diagnose“ such malfunctioning places and take action.
MK: We believe architects should be active in initiating these kinds of projects – and we are trying to act this way. Modernising or redesigning the existing structures makes more sense not only economically but also ecologically – although it can be much more challenging for architects and even investors. We are trying to pioneer such an approach to architecture and display its results to the public.
ÖÖ: One could imagine that – with every renovation project – you also take something away for your own new designs. What did you learn from this brutalist object? What was it that impressed you about it?
OC: During the preparation works, we discovered that the technical condition of the station is at a decent level, despite the neglected appearance. Even today, the building can be a great example of the quality work of architects and engineers of the time. The steel pillars were rusty from dust and soot. But only some of the peripheral parts of the construction were affected, and even here merely on the surface. Our investigation revealed that we did not need to replace any steel pillars or anything else about the roof.
MK: When it comes to Brutalism, in general, as inspiration: I think the work of James Stirling is intriguing because it is not a case of usual Brutalist architecture. His School of Engineering in Leicester is astonishing. So I think brutalist architecture proves it is not always necessary to cover the constructions. Cladding is not always compulsory. This style shows the possibilities of materials and structures in their raw form. And this phenomenon is still present in contemporary architecture and, so too, in the architecture of our studio.
ÖÖ: For nature, as we know, there are international organisations – such as WWF, Greenpeace, etc. Similarly, there is also monument protection for cultural heritage. But just as in flora and fauna, there are also styles or individual buildings in architecture that have been overlooked and are worth preserving without falling into strict protection categories. The Hotel Praha, for example, would then still be „alive“ today. With Zvonařka you show the way: Individual initiative pays off. But there is a lot of extra work involved, for example, due to financing. (You covered three-quarters of the costs with a grant from the European Union.) It would be exciting to see what the cityscape would look like if such „rescues“ were possible without too many barriers. Why is there such a frenzy for demolition? And would you have ideas for foundations or the like that promote such proactive movements of your style, also for „non-monuments“? And: Do you already have new rescue plans?
OC: There are now web platforms dedicated to architecture in the Czech Republic, for example, the Brno Architectural Manual, which originally mapped the local interwar architecture and is gradually expanding to other cities and beyond. In Prague, Architektura 489 came into being. It is a platform that is documenting Czechoslovak architecture from the period between 1948 and 1989. Thanks to these activities, the Czech public is slowly growing aware of Brutalism and its quality. Regarding the preservation of such buildings, it depends on two things – the budget and the ability to exchange with enlightened investors and owners. Without them, no preservation can be successful, even with a sufficient budget. Therefore, the discussion about Brutalist monuments is meaningful. Unfortunately, the general public associates this kind of architecture with the Communist period, so the Brutalist realizations might have negative connotations at this point. Yet, the architects of the time did an excellent job; their designs were comparable in quality to architecture in Western countries. These architects were based on a robust background in modernist architecture and followed trends. Many of them were not even afraid to oppose the regime. If one had kept the Brutalism, today’s cityscape would look much better. In its place, there often arises a fairly conformist, mediocre architecture.
MK: And then there is our next „rescue plan“. It does not deal with brutalist architecture, but it, too, is in the spirit of transformation, that is, the transformation of public space that has decayed and no longer functions: We collaborate on the Mendel Square modernization project. It is located in the centre of Brno and has to do with the scientist Johann Gregor Mendel, the founder of genetics. This square is also an important transport hub, similar to Zvonařka.
ÖÖ: The refreshingly outspoken colleague Brandejský – whom we had listened to at the beginning of our interview – is to herald the final question: For him, this place was haunting, a single nightmare for all travellers. It was without any street solutions, without defined functions, without clear open spaces and landscaping, without illuminated platforms (where you felt cramped even during the day) and had only a few wannabe-check-in-halls. His conclusion: Brno is ashamed of itself, but the reality truly is like this. This shattering reality, you have turned into something positive. Can architects be healers – both because of the psycho-social impact of their work on people, as well as concerning the spirit and charisma of the buildings themselves? How do you formulate your professional ethos and how does it manifest itself concretely?
MK: Architects can certainly have a therapeutic effect – and not just sometimes. Not long ago, Zvonařka Bus Terminal had a very bad reputation. We are glad that we managed to transform the terminal and we hope that this project will be an inspiration for other colleagues, both in the Czech Republic and abroad.
OC: Through our work, we aim at creating inclusive and diverse spaces. We are interested in public or private projects that bridge generational gaps in our society. Local histories and environmental specificities are at the core of our designs. Therefore, developing our built environment is, for us, like adding layers to the Here-and-Before. We take on projects with a great deal of enthusiasm and optimism, believing that architecture is a tool that, if used correctly, can change the world around us. We initiate projects in our community with a single goal: improvement. That is why clients approach us – precisely because of this initiative.
1 https://www.archspace.cz/zvonarka-rekonstrukce-chybik-kristof8; last access date 20.07.2021